Hilfe bei Haarausfall

Aus der Sonderbeilage „Plastische Chirurgie“ in „DIE WELT“ vom 10. September 2015
Gastbeitrag, Bernd Rundloff
(Interview mit Dr. med. Harald Burgard)

Wie kann Mesotherapie bei der Behandlung von Haarausfall helfen?
Mit der Therapieform „Mesohair“ lässt er sich sehr erfolgreich behandeln. Das gilt für diffusen, hormonellen, aber auch kreisrunden Haarausfall. Der Therapeut spritzt dafür mit superfeinen Nadeln die individuell angefertigte Wirkstoffmischung in die Kopfhaut. In circa 90 Prozent der Fälle stoppt so der Haarausfall. Nach einer Weile wachsen neue Haare aus noch nicht abgestorbenen Zellen nach. Das Haar wird insgesamt voller und schöner.  

Bei welchen Krankheiten hilft die Mesotherapie noch?
Sie beseitigt lymphatische Stauungen, verbessert die Mikrodurchblutung und somit die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Gewebes. Und sie regt die Regeneration an, verbessert die Funktion vegetativer und sensibler Nerven sowie des Immunsystems. Deshalb wirkt die Therapie zum Beispiel bei Muskel- und Sehnenproblemen, chronischen Wirbelsäulenschmerzen, Arthrosen der großen und kleinen Gelenke oder Sportverletzungen. Aber auch bei Gürtelrose, der Nervenerkrankung Polyneuropathie und Kopfschmerzen ist sie heilsam.  

Welche Vorteile bietet Mesotherapie, um Falten zu beseitigen und beim Verfahren von PRP-Lift?
Haut und Lippen werden dank der Therapie generell vitalisiert und regeneriert. Sie sind straffer, binden mehr Feuchtigkeit, nehmen an Volumen zu und haben einen strahlenden Effekt. Das erreicht man mit Mikroinjektionen von individuellen Gemischen aus 51 Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und Hyaluronsäure. Beim PRP-Lift wiederum setzt man mit Plasma Wachstumsfaktoren frei: Sie regen Haut, Haare, Knorpel und Bänder dazu an, sich selbst zu regenerieren. So reduziert man Falten, und lichte Haare wachsen nach.

Welche Chancen bietet die Mesotherapie?
Bei ihr injiziert der Therapeut individuelle Mischungen von Wirkstoffen in kleinen Mengen punktgenau und nahezu schmerzfrei in die Haut. Sie enthalten pflanzliche Medikamente, Hyaluronsäure, durchblutungsfördernde, antientzündliche, schmerzlindernde, aber auch regenerierende Präparate.  

Auf diese Weise können Falten, Haarprobleme, Cellulite und Bindegewebsschwächen, aber auch chronische Schmerzen, Altersweitsichtigkeit oder das Rauchen effektiv behandelt werden.  

Vor allem wird durch die verbesserte Durchblutung und den Abtransport von Lymphe das Gewebe entschlackt und regeneriert sich verblüffend rasch. Dabei benötigt man nur geringe Wirkstoffmengen, was viele Nebenwirkungen erspart. Da die Wirkstoffe direkt in die oberen Hautschichten injiziert werden, sind sie weitaus länger „am Ort des Geschehens“, als wenn man sie in die darunterliegende Muskulatur spritzt.

So erklärt sich, warum mit Mesotherapie deutlich länger anhaltende Wirkungen, zum Beispiel bei der Hautregeneration oder Schmerzlinderung, erzielt werden können.  

Generell sind die Anwendungsbereiche sehr vielfältig: Von störenden Fältchen über schlaffe Haut bis zu Haarausfall, Altersweitsichtigkeit, akuten Verletzungen oder chronischen Schmerzen reichen die Einsatzgebiete.  

Gibt es auch Risiken?
Aufgrund der geringen Mengen an Wirksubstanzen, die in die Haut gegeben werden, kommt es fast nie zu Nebenwirkungen. Zudem wird die Leber umgangen. In seltenen Fällen können allergische Reaktionen am Ort des Einstichs auftreten. Die klingen aber rasch wieder ab.