Mesotherapie gegen Arthrose

Aus der Sonderbeilage „Gesund und glücklich im Alter“ in „DIE WELT“ vom 30. Dezember 2015

Redaktion, Dr. med. Britta Knoll

Als minimalinvasives Verfahren werden in Mesotherapie individuell zusammengestellte Wirkstoffe in geringen Mengen mit kurzen, feinen Nadeln in die Haut oder den subkutanen Bereich injiziert. Die Behandlung erfolgt direkt vor Ort, so dass kleinste Dosen genügen. Da die Wirkstoffe kaum in den Blutkreislauf gelangen, bleiben Nebenwirkungen weitestgehend aus.  

Anwendung findet die Mesotherapie im Anti-Aging, in der ästhetischen Medizin und im kurativen Bereich zur Behandlung unterschiedlichster Beschwerden. Hierzu zählen auch Arthrosen.  

Bei ca. der Hälfte aller Arthrosepatienten führt eine lang anhaltende Überbelastung der Gelenke zur Erkrankung, weshalb Arthrose vorwiegend ältere Menschen betrifft. Trotzdem sind ihre Ursachen multifaktoriell, d.h. weitere Gründe müssen hinzukommen, damit eine Arthrose entstehen kann.

Arthrosen werden primär konservativ behandelt, um die Entzündung und die Schmerzen zu minimieren sowie die betroffenen Gelenke beweglich zu halten und zu entlasten. Dazu werden in der Regel entzündungshemmende nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und Glukokortikoide (Cortison), knorpelaufbauendes Chondroitinsulfat und Glucosamin sowie Hyaluronsäure für mehr Gleitfähigkeit der Gelenkflächen verabreicht.  

Die medikamentöse Behandlung, insbesondere längerfristig oder höher dosierte Antirheumatika, kann erhebliche Nebenwirkungen haben, auch sind die Injektionen ins betroffene Gelenk mitunter sehr schmerzhaft. Erst wenn die jeweiligen Gelenkzerstörungen weit fortgeschritten oder die Beschwerden nicht in den Griff zu bekommen sind, wird als ultima ratio ein operativer Gelenkersatz z.B. von Knie oder Hüfte vorgeschlagen.      

Eine Alternative zur üblichen konservativen Behandlung stellt die Mesotherapie dar, die so gut wie schmerz- und nebenwirkungsfrei ist. Denn hier wird nicht ins entzündete Gelenk gespritzt, sondern nur in die Haut darüber.

Dabei entstehen kleine Wirkstoffdepots, deren Inhalt nach und nach in die Umgebung diffundiert, was für einen lang anhaltenden Effekt sorgt. Die Wirkstoffe gelangen so in die erkrankten Gelenke, wo sie schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken.  

Die Verwendung geringster Mengen vor Ort belastet den restlichen Körper nicht. Deshalb können z.B. magenempfindliche Arthrosepatienten problemlos mit nichtsteroidalen Antirheumatika behandelt werden, ohne dass es zu Magenbeschwerden kommt.  

Die Anwendung selbst dauert nur wenige Minuten und erfolgt anfangs einmal die Woche. Vereinzelte akute Entzündungsschübe sollten umgehend behandelt werden. Wenn sich die Beschwerden gebessert haben, gilt es, diesen Zustand zu erhalten und die Anwendung als Erhaltungstherapie alle drei Monate zu wiederholen.