Mesotherapie in der Ästhetischen Medizin und zur Bekämpfung des Haarausfalls

Aus der Sonderbeilage „Plastische Chirurgie“ in „DIE WELT“ vom 10. September 2015
Redaktion, Dr. med. Britta Knoll

Als minimalinvasives Verfahren werden in der Mesotherapie individuell zusammengestellte Wirkstoffe in geringen Mengen mit kurzen, feinen Nadeln in die Haut oder den subkutanen Bereich injiziert. Da die Behandlung direkt vor Ort erfolgt, genügen kleinste Dosen. Die Wirkstoffe gelangen kaum in den Blutkreislauf, sodass Nebenwirkungen weitestgehend ausbleiben.  

Anwendung findet die Mesotherapie im kurativen Bereich sowie im Anti-Aging und in der Ästhetischen Medizin, wo sie jene Bereiche abdecken kann, für die ein ästhetisch-chirurgischer Eingriff verfrüht oder zu aufwendig ist. Hierzu zählt auch die Behandlung des Haarausfalls, ein Problem, das durchschnittlich jeden zweiten Mann, aber auch viele Frauen betrifft. Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben und ist meist erblich oder hormonell bedingt. Auch Stress, Nährstoffmangel oder bestimmte Krankheiten können Haarausfall verursachen.  

Zur Behandlung des Haarausfalls wird in der Mesotherapie (Mesohair) ein Revitalisierungscocktail aus Biorevitalizer, unter anderem Dexpanthenol, Biotin, Coenzym Q10, Thymusextrakt oder speziellen Wirkstoffkomplexen injiziert. Werden homöopathische Wirkstoffe zugegeben, können auch Störungen der Kopfhaut wie Schuppen oder Seborrhoe mitbehandelt werden.

Die Wirkstoffe stimulieren und regenerieren die Haarwurzeln, regen die Blutzirkulation an und fördern die Vitalstoffzufuhr. Der Haarausfall wird verlangsamt, die Haarqualität verbessert und – falls Haarwurzeln noch vorhanden sind – ein erneutes und anhaltendes Wachstum gefördert. Zusätzliche Maßnahmen wie Tinkturen oder Nahrungsergänzungsmittel sind nicht erforderlich.  

Mesohair wird in drei Phasen verabreicht: einer Aufsättigungsphase mit sechs Sitzungen im wöchentlichen Abstand, einer Übergangsphase mit drei Sitzungen alle zwei Wochen und der abschließenden Erhaltungsphase mit Terminen je nach Bedarf, zum Beispiel im monatlichen Abstand. Wiederholt durchgeführte Untersuchungen zeigen in über 80 Prozent der Behandlungen:

  • Verringerung des Haarausfalls ab der dritten Behandlung 
  • Nachwachsendes gesünderes und volleres Haar nach zwei bis drei Monaten  
  • Auch gering ausgeprägte Formen des kreisrunden Haarausfalls lassen sich behandeln.  

Da Haarwurzeln ohne Nährstoffzufuhr mit der Zeit zugrunde gehen, ist eine frühzeitige Behandlung wichtig. Bei starker Autoimmunaktivität, zum Beispiel Alopecia areata (sub)totalis, langjähriger Glatzenbildung oder abgestorbenen Haarwurzeln kann Mesohair nicht helfen.