Ästhetische Medizin unter Jugendlichen – Zahlen und Fakten aus Italien

Die Nachfrage nach ästhetischen Eingriffen unter Jugendlichen nimmt stetig zu. Ein Trend, den auch die Italienische Gesellschaft für ästhetische Medizin (Società Italiana di Medicina Estitica, SIME) mit Sorge beobachtet und deshalb eine Umfrage unter Jugendlichen durchführen ließ, die nun auf dem 36. Kongress der Gesellschaft Mitte Mai in Rom vorgestellt worden ist.  

Ziel der Umfrage war es, die Gründe für diesen Trend zu verstehen, um Jugendliche besser anleiten zu können, sich selbst anzunehmen, sie vor unangemessenen ästhetischen Eingriffen zu schützen und ihnen präventive Maßnahmen, ebenso wie Grundlagen der Körperhygiene, der Kosmetik und des Verhaltens zu vermitteln.  

Für die Umfrage wurden insgesamt 2.265 Jugendliche im Alter zwischen 13 und 18 Jahren in ganz Italien befragt, mit Schwerpunkt Süditalien. Demnach sind 78 % der jungen Frauen und 54 % der jungen Männer mit ihrem Körper unzufrieden.  

49,2 Prozent aller Befragten würden sich deshalb einem ästhetischem Eingriff unterziehen, 31,3 Prozent aller Befragten würden sich sogar für die plastische Chirurgie entscheiden. Von den Befragten haben sich bereits 15,8 Prozent der jungen Frauen und 3,3 Prozent der jungen Männer mit ästhetischer Medizin behandeln lassen.

Zu den Gründen für diesen Trend zählen auch die Vorbilder, die bei drei von vier Jugendlichen Personen aus dem Showbusiness sind. Über die sozialen Netzwerke sind diese Stars heute vermeintlich leichter zu erreichen und erscheinen somit reeller und einfacher nachzuahmen als die Diven vergangener Zeiten.    

Hinzu kommt, dass Behandlungen mit ästhetischer Medizin nicht mehr verschwiegen werden wie früher. Denn immerhin wissen 14,6 % der Befragten, dass sich ein Familienmitglied hat ästhetisch behandeln lassen. 12,6 % der Befragten haben einen solchen Eingriff von Familienmitgliedern vorgeschlagen bekommen.      

Auch wenn sich die Zahlen nicht eins zu eins auf Deutschland übertragen lassen, steigt auch bei uns die Nachfrage nach ästhetischen Eingriffen unter Jugendlichen.  Dr. med. Britta Knoll, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Mesotherapie, hat am Kongress in Rom teilgenommen und warnt vor unangemessenen Eingriffen bei Jugendlichen: „Eine ausführliche Beratung und Aufklärung, in der die Gründe für einen Eingriff abgeklärt werden, ist unabdingbar. Falls eine Behandlung angezeigt ist, kann die Mesotherapie im Bereich der ästhetischen Medizin häufig eine gut verträgliche und preisgünstige Lösung gerade auch für Jugendliche anbieten."