Lipolyse (Fett-weg-Spritze)

Häufig wird die Mesotherapie mit einer Lipolyse auch Fett-weg-Spritze genannt kombiniert, um einen intensiveren lokalen Abbau des Fettgewebes zu erreichen, z.B. an Beinen (Reithose), Bauch, Hüfte oder Oberarmen, aber auch im Gesicht (Hamsterbäckchen oder Doppelkinn). Dazu wird direkt in das Fett-Bindegewebe injiziert, d.h. im Gegensatz zu der sonst sehr oberflächlichen Behandlung in der Mesotherapie ist die Einstichtiefe bei der Lipolyse mit 6-13 mm wesentlich tiefer.

Zum Einsatz kommt dabei der wasserlösliche Wirkstoff Phosphatidylcholin (PPC), ein natürliches Lezithin, das auch im Körper vorkommt, sowie Deoxicholat, eine Gallensäure, die Fett löst und in eine abbaubare Form verwandelt. Die Wirkstoffe tragen gleichzeitig auch zu einer Straffung der Haut im behandelten Bereich bei. Die Fettzellen werden nach und nach mobilisiert und auf natürliche Weise ausgeschieden. Pro Therapie lässt sich auf diese Weise maximal 1 cm Umfang an Fett „wegschmelzen“. Zusammen mit der Hautstraffung ergibt sich nach ca. 6 Wochen Wirkung eine oft beeindruckende ästhetische Verbesserung des Körpers, ganz ohne Fettabsaugung. Der Erfolg der nicht-operativen Behandlung hängt von der Bindegewebsstruktur des Patienten und vom behandelten Bereich ab, die globale Erfolgsquote liegt nach Netzwerk-Untersuchungen bei etwa 80 Prozent. Studien der ästhetischen Medizin zeigen, dass mit nicht operativen Lipolyse-Behandlungen effektiv kleine Fettpolster entfernt und auch ohne eine Fettabsaugung ein optimales Ergebnis erzielt werden kann.

Aufgrund des Langzeiteffekts sollte der Abstand zwischen den Behandlungen sechs bis acht Wochen betragen. Zudem ist beim Einsatz von Phosphatidylcholin (PPC) wirkstoffbedingt immer mit lokalen Reizzuständen des Patienten zu rechnen, z.B. Schmerzen, Rötungen, Schwellungen, Juckreiz oder Hämatome. Die meisten Symptome klingen nach drei Tagen wieder ab. In seltenen Fällen kommt es zu länger andauernden Nebenwirkungen wie Berührungsempfindlichkeit, Knoten- oder Dellenbildung, Durchfall oder Zyklusstörungen bei Frauen. Eine Anfangsdosis von höchstens 50 ml sollte nicht überschritten werden, da sonst mit systemischen Nebenwirkungen zu rechnen ist (Austrocknung des Organismus, Kreislaufstörungen).

Eine Behandlung ist bei Einnahme von Gerinnungshemmern oder in der Schwangerschaft nicht möglich. Auch allgemeines Übergewicht oder massivere Fettpolster an vielen verschiedenen Bereichen sind für dieses Verfahren ungeeignet, bzw. sind hier sportliche Maßnahmen und gesunde Ernährung im Sinne einer Lebensstiländerung des Patienten erforderlich.

 

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