Eine einwandfrei funktionierende Muskulatur ist wichtig für unser tägliches Wohlbefinden und einen Alltag ohne Schmerzen. Dazu gehört auch Muskulatur, die wir nicht aktiv steuern können, wie zum Beispiel das lebensnotwendige Pochen unseres Herzens oder das Heben und Senken des Zwerchfells bei der Atmung. Es gibt aber auch über 600 weitere Muskeln, die wir bewusst ansteuern können um bestimmte Dinge zu tun, wie unseren Arm zu beugen oder unseren Kopf zu bewegen.
In der Bewegung hat ein Muskel immer Phasen der Entspannung und der Anspannung. In der Phase der Anspannung ist der Muskel verkürzt und komprimiert - dadurch haben wir Kraft. Nach einer gewollten Anspannung entspannt und verlängert er sich wieder. Leider gibt es verschiedene Ursachen, wieso ein Muskel sich nach einer Anspannung nicht mehr vollständig entspannt. Dadurch bleibt er lange oder dauerhaft in einer verkürzten Position. Die Entspannungsphase fehlt und der betroffene Muskel verkrampft schmerzhaft. Eine muskuläre Verspannung kann man demnach als ungewollte Anspannung bzw. Verkürzung eines Muskels bezeichnen.
Die häufigste Ursache für muskuläre Verspannungen und damit verbundenen Muskelschmerzen sind dem modernen Lebensstil der heutigen Gesellschaft geschuldet. Unsere Arbeit wird zunehmend digitaler und dadurch immer bewegungsärmer und monotoner - man kann heutzutage sogar schon Fehlhaltungen bei Kindern beobachten aufgrund des hohen Konsums von digitalen Medien wie dem Smartphone. Weitere Ursachen sind psychische Belastungen wie Stress oder Überforderung aber auch Verletzungen die häufig mit einer Schonhaltung einhergehen.
Die Entstehung der muskulären Probleme eines ungesunden Lebensstils kann man sehr gut am Beispiel einer Bürotätigkeit beschreiben. Durch das stundenlange Sitzen in der gleichen ungesunden Fehlhaltung über mehrere Jahre hinweg, oftmals in Kombination mit einer zu schwachen Muskulatur, kommt es zu Verspannungen und Verkürzungen der Muskeln im Nacken und Schulterbereich sowie zu einer dauerhaften Anspannung der Hüftbeuger. Die Folgen daraus sind z.B. Nackenschmerzen oder davon ausgehende Kopfschmerzen, Rückenschmerzen (vorzugsweise im unteren Rücken) aufgrund von Verspannungen im Hüftbeuger oder auch Blockaden in der Wirbelsäule. Dadurch verfallen viele Menschen in eine Schonhaltung – Es entsteht ein Teufelskreislauf, da die Ursache nicht behandelt wird und die körperliche Bewegung weiter eingeschränkt wird. Die Folge: Die Symptome auf Basis der Fehlbelastung verschlimmern sich oftmals - muskuläre Dysbalancen werden stärker. Ohne Behandlung kann es zu chronischen Schmerzen kommen. Das bedeutet, dass z.B. der über einen längeren Zeitraum bestehende Rückenschmerz schlechter oder gar nicht mehr auf Schmerzmittel anspricht, nur durch eine sehr intensive Therapie behandelt werden kann.
Demnach ist es wichtig frühzeitig eine geeignete Therapie zu beginnen. Hierbei sollten nicht nur die Symptome behandelt werden, sondern der Fokus auch besonders auf die Ursache gelegt werden. Eine Kombination aus manueller und unterstützender Therapie, sowie eine Veränderung des Lebensstils, z.B. Kombination aus Kräftigungsübungen und Dehnübungen der Muskeln, sind demnach essenziell, um die Muskelverspannungen zu lösen. Zu Beginn sollte dafür je nach Beschwerdebild eine körperliche Untersuchung und gegebenenfalls ein bildgebendes Verfahren zugrunde gelegt werden.
Bei der Mesotherapie wird eine Wirkstoffmischung aus einem Lokalanästhetikum, allopathischen, homöopathischen oder pflanzlichen Mittel in den Bereich der Beschwerden in die Haut oberhalb der verspannten Muskulatur injiziert. Mesotherapie ist auch mit der Akkupunktur vergleichbar. Durch gezielte Injektionen können beispielsweise sogenannte Triggerpunkte der Muskulatur gelöst werden. Es kommt zu einer gesteigerten Durchblutung und einer Sauerstoffversorgung des Gewebes im Bereich der verspannten Muskulatur. Dadurch, dass es lokal angewendet wird, kommt es zu einer Depotwirkung am Ort der Beschwerde und der Körper ist einer geringeren systemischen Belastung ausgesetzt.
Die Mesotherapie ist eine sehr sichere Anwendung, wenn sie durch geschulte Hände angewandt. Es kommt demnach nur sehr selten zu Nebenwirkungen. Diese sind dann durch allergische Reaktionen oder durch eine falsche Injektionstechnik zu begründen.
Bei den Nebenwirkungen handelt es sich vor allem um allergische Symptome wie Rötungen, Schwellungen oder Jucken. In seltenen Fällen kann es auch zu Übelkeit oder Schwindel kommen. Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten. Dazu gehört z.B. die Entstehung von Infektionen (meistens durch mangelnde Hygiene bedingt) sowie Wuchernarben. Was häufiger beobachtet wird ist eine sogenannten Erstreaktion. Sprich eine empfindliche Reaktion bei der Erstanwendung der Mesotherapie. Dazu gehören Rötungen, Schwellungen oder leichte Schmerzen, auch Kratzer oder blaue Flecken können auftrete. Diese Reaktionen sind jedoch kurzweilig und heilen in der Regel Folgenlos ab.
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